Du möchtest nach China, willst aber dein Budget nicht schon für die Anreise verbraten? Keine Sorge: Flüge müssen nicht teuer sein. Mit diesen 12 praktischen Tipps wirst du im Handumdrehen jede Menge günstige Verbindungen nach China finden und die wichtigsten Preisfallen umschiffen.
Du hast Glück: China gehört zu den günstigsten Fernreisezielen, die du aus dem deutschsprachigen Raum erreichen kannst. Die billigsten Angebote sind bereits ab 350 Euro (hin und zurück) einschliesslich Taxen zu haben. Allerdings brauchst du für solche Schnäppchen etwas Glück. Als ich im Frühling 2015 das letzte Mal nach China reiste, kostete mich der Flug 480 Euro. Das finde ich immer noch sehr preiswert.
Der Grund für diese günstigen Preise liegt zum einen darin, dass Peking für eine fernöstliche Destination nicht sehr weit entfernt liegt – zumindest viel näher als Thailand oder andere südostasiatische Ziele. Zum anderen hast du zwischen dem deutschsprachigen Raum und China eine gewaltige Auswahl an Verbindungen von Fluggesellschaften, die sich gegenseitig stark konkurrieren. Siehe dazu auch den zweiten Teil.
Mit 12 Tricks zu günstigen Flügen
1.) Verwende Metasuchmaschinen: Der erste Schritt bei der Suche nach günstigen Flugtickets nach China ist die Verwendung von Metasuchmaschinen, mit denen du die Angebote von verschiedenen Reiseanbieter vergleichen kannst. Ich selber verwende meistens Skyscanner, weil ich mich dort ans Design gewöhnt habe. Aber Kayak und Momondo sind genauso gute Optionen.
2.) Buche so früh wie möglich: Vergiss Last Minute. Auch wenn es vereinzelte Schnäppchen gibt: Laut einer Studie von Skyscanner sind die Flüge etwa zwei Monate vor Abflug am günstigsten. Danach steigt der Preis kontinuierlich. Die Logik dahinter: Wer in letzter Minute unbedingt einen Flug braucht (meistens Geschäftsreisende) ist eher bereit, höhere Gebühren zu zahlen.
3.) Sei flexibel bei den Daten: Die Flugpreise variieren je nach Angebot und Nachfrage. Besonders teuer sind Daten, an denen viele Menschen fliegen wollen. Also Feiertage wie Weihnachten oder Ostern, aber auch chinesische Ferienzeiten wie das Frühlingsfest im Februar und die Urlaubswoche zu Nationalfeiertag Anfang Oktober. Flüge am Freitag nach der Arbeit und an Sonntagabenden kosten oft ebenfalls mehr. Nutze Skyscanner um den günstigsten Tag zu finden. Besonders günstige Flüge fand ich übrigens bisher jeweils im April.
4.) Setze Stopover geschickt ein: Willst du zum Beispiel China mit Südkorea verbinden, kannst du mit einer chinesischen Fluglinie fliegen und einen Stopover in einer chinesischen Stadt machen. Manchmal entstehen dadurch Mehrkosten, häufig sind Stopover auch gratis zu haben. Denk daran, dass du in verschiedenen chinesischen Städten seit einiger Zeit 72 Stunden visafrei einreisen darfst. (Hier mehr zum Thema Visum)
5.) Buche nach Möglichkeit Gabelflüge: Es ist zwar nicht per se günstiger von einem anderen Flughafen zurückzufliegen als dem, wo du angekommen bist. Aber du sparst die Kosten, die mit der Rückreise zum Ausgangsort entstehen. Und natürlich spart du auch eine Menge Zeit.
6.) Schau auf die Website der Airlines: Sobald du bei Skyscanner den günstigsten Termin gefunden hast, solltest du zur Sicherheit noch einen Blick auf die Website der Fluglinie werfen. Reisende berichten immer wieder, dass sie direkt bei der Airline besonders günstige Flüge finden konnten oder dass zumindest geringere Gebühren für die Nutzung von Kreditkarten angefallen sind. Ich selber mache das aber in der Regel nicht.
7.) Buche Anschlussflüge direkt mit: Wenn du innerhalb von China weiterfliegen willst, kommst du häufig am günstigsten weg, wenn du die Anschlussflüge gleich mitbuchst. Trotzdem solltest du auch einen Blick auf die chinesischen Reisebüros werfen, da es dort ebenfalls sehr gute Angebote hat. Wenn du bereits etwas chinesisch lesen kannst, ist Qunar eine Metasuchmaschine speziell für China. Ich hatte dort allerdings mehrmals Probleme mit meiner ausländischen Kreditkarte (siehe hier mehr zum Thema Geld in China) und buche heute wegen des deutlich besseren Services chinesische Inlandsflüge bei Ctrip. Allerdings zahlst du so pro Flug etwa 5 Euro mehr.
8.) Schau das Kleingedruckte an: Auf der Langstrecke wirst du wohl kaum bei einem Low-Cost-Carrier landen, bei dem du die Mahlzeiten und das Checkin-Gepäck bezahlen musst. Unterschiede bei der Serviceleistung gibt es trotzdem. Am Wichtigsten scheinen mir die Kosten für die Umbuchungsgebühren zu sein. Wenn du also die Möglichkeit erwägst, deine Reise spontan zu verlängern, solltest du darauf achten, was eine Umbuchung kostet. Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass asiatischen Fluglinien flexibler sind als die europäischen.
9.) Nimm nicht immer das billigste Ergebnis: Einer der grossen Nachteile von Skyscanner und Co ist, dass die Resultate nur nach dem Preis sortiert werden, nicht aber nach der Qualität der vermittelten Reisebüros. Gerade in Unternehmen, die besonders billige Tickets verkaufen, streckt manchmal der Wurm. Um böse Überraschungen zu vermeiden, werfe ich bei unbekannten Reisebüros meistens einen Blick auf das Bewertungsportal Trustpilot.
10.) Lösche vor dem Buchen den Cache: Auch wenn ich es selber noch nicht beobachten konnte, verwenden offenbar gewisse Fluglinien und Reisebüros eine dynamische Preisegestaltung. Will heissen: Wenn du mehrmals den Preis für eine Route abfragst, signalisierst du ein grosses Interesse am Flug. Die Flugline weiss dann, dass eher bereit bist, einen höheren Preis zu bezahlen – und wird ihn dann auch verlangen. Um das zu vermeiden, solltest du vor der finalen Buchung den Cache deines Browsers leeren und Cookies löschen oder von einem anderen Computer buchen.
11.) Suche nach Error-Fares: Beim vollkommen automatisierten Buchungsprozess kann es vorkommen, dass auf Grund von Berechnungsfehlern der Preis eines Flugs viel zu günstig ausgegeben wird. Da die Tickets von niemanden mehr kontrolliert werden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass du mit einem sogenannten Error-Fare tatsächlich fliegen kannst. Die entsprechenden Angebote findest du auf den einschlägigen Schnäppchenblogs. Google einfach nach „Error-Fare China“.
12.) Spekuliere auf eine Entschädigung: Die EU hat in den letzten Jahren die Rechte von Flugpassagieren nach und nach gestärkt. Wenn sich ein Flug massiv verspätet, hast du Anrecht auf eine grosszügige Kompensation. Kommst du beispielsweise mit mehr als vier Stunden Verspätung in China an, hast du unter Umständen Anrecht auf eine Entschädigung von 600 Euro. Wähl also Verbindungen mit einer möglichst knappen Umsteigzeit. Firmen wie Fairplane.de helfen dir, deine Ansppräche gegenüber den Airlines durchzusetzen.
Die wichtigsten Routen (und ihre Vor- und Nachteile)
Ich habe die Zahl der Verbindungen zwischen China und dem deutschsprachigen Ruam nicht nachgezählt, aber es sind viele. Grundsätzlich am interessanten sind Flüge mit europäischen und zentralasiatischen Airlines sowie solchen aus dem Nahen Osten. Hier die Vor- und Nachteile der einzelnen Routen.
Europäische Airlines: Wenn du ab Frankfurt, München, Berlin, Zürich oder Wien startest, kannst du einen Direktflug nach China wählen, was die Reisedauer erheblich verkürzt. Leider sind solche Verbindungen paradoxerweise meistens teurer als Umsteigeverbindungen. Der Grund: Obwohl ein Direktflug für die Fluglinie eigentlich günstiger ist, muss sie bei Umsteigeverbindungen die Preise senken, um mit dem bequemeren Direktflug konkurrieren zu können.
Wohnst du wie ich in der Nähe eines kleineren Flughafens (bei mir Basel-Mulhouse), wirst du mit einer europäischen Airline in irgendeinem Hub umsteigen müssen. Hast du einen guten Anschluss, bist du so trotzdem schneller als wenn du mit dem Zug zur nächsten grösseren Stadt fährst und von dort fliegst. Mit dem Umsteigen sparst du auch Geld, machst aber natürlich der Umwelt keinen Gefallen.
Flüge mit europäischen Airlines bestehen meistens aus einem kurzen Flug zu einem Hub und aus einem langen zur Zieldestination. Wenn du Business Class fliegst oder einigermassen im Flugzeug schlafen kannst, ist diese Verteilung ein Vorteil, da du auf diese Weise länger durchschlafen kannst. Mir gelingt es meistens nicht, ein Auge zuzudrücken.
Osteuropäische und zentralasiatische Airlines: In letzter Zeit sind die günstigsten Verbindungen häufig mit Fluglinien aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Insbesondere Aeroflot und Ukraine Airlines International stechen hervor. Von den grossen Flughäfen gibt’s auch viele günstige Verbindungen mit einem Zwischenstopp in Zentralasien.
Viele Leute, die ich kennen, rümpfen bei diesen Fluglinien die Nase oder haben Sicherheitsbedenken – vor allem auch nach dem Abschluss eines Passagierflugzeugs über der Ukraine. Das halte ich allerdings für Unsinn. Zwar stehen einige Fluglinien tatsächlich etwas schlechter da, aber bei Weitem nicht alle. Ohnehin ist auch bei den weniger sicheren Gesellschaften die Wahrscheinlichkeit eines Zwischenfalls extrem klein. Falls du dir Sorgen machst, kannst du hier das Rating jeder einzelnen Fluglinie nachlesen.
Der Zwischenstopp liegt je nach Herkunftsland in der Mitte der Flugs, so dass du zwei kürzere Teilflüge zurücklegen musst. Das ist nicht so toll, wenn du schlafen willst, aber angenehm, um sich die Füsse zu vertreten. Ich bin bisher in dieser Kategorie erst einmal geflogen und zwar mit Aeroflot. Meine zwei persönlichen Minuspunkte waren das nicht sehr leckere Essen und der ungemütliche Flughafen in Moskau.
Airlines aus dem Nahen Osten: Ich bin mehrmals mit Turkish Airlines geflogen und finde die Fluglinie grundsätzlich sehr gut. Auch in der Business Class hat sie mich überzeugt (siehe hier). Der Nachteil: Über diese Route ist die Distanz einiges länger und du verbringst mehr Zeit im Flieger, hast aber unter Umständen die Möglichkeit zu interessanten Stopovers.
Die meisten Fluglinien aus dem Nahen Osten haben ein sehr gutes Sicherheitsrating und bestechen mit einem tollen Service zu günstigen Preisen.
Ostasiatische Airlines: Auch verschiedene chinesische Fluglinien bieten Verbindungen in den deutschsprachigen Raum an – teilweise über Codeshare-Abkommen und Kooperationsflüge auch von kleineren Flughäfen. Ich bin während meiner Zeit in China mit fast allen grösseren chinesischen Fluglinien geflogen und war generell sehr zufrieden.
Theoretisch kannst du auch mit anderen fernöstlichen Fluggesellschaften nach China fliegen. In der Regel ergibt das aber nur dann Sinn, wenn du neben China noch andere Länder in der Region bereisen willst.
Fazit
Mit den genannten Tricks ist es keine Hexerei, einen günstigen Flug nach China zu finden. Insbesondere die Nutzung der Meta-Suchmaschinen möchte ich dir ans Herz legen.
Vergiss bei der Suche aber nicht, dass die Zeit, die du mit dem Recherchieren verbringst, auch einen Wert hat. Es lohnt sich daher ganz einfach nicht, mehrere Stunden alle möglichen Optionen durchzuspielen, um am Ende 5 Euro zu sparen.
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Danke für Deine Tipps. Wie gibt man denn stop overs in die Suchmaschine ein?
Bei Momondo kannst du kompliziertere Routen eingeben. Da werden dann auch Stopover angeben. Es geht aber auch händisch: Du suchst dir die günstigsten Flüge raus und schaust dir in den Tarifbestimmungen an, ob ein Stopover erlaubt sind und was sie allenfalls zusätzlich kosten.
Danke für den Bericht. Meistens ist ein Stopover mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Ich suche einen Flug nach Taiwan mit Stopover in Hongkong doch das macht gleich 200€ extra aus.
Sehr schöner Post!
Letztes Jahr bin ich mit Air China nach Fukuoka und von Tokio zurück nach Frankfurt geflogen. Bin einen Stop in Shanghai und zurück in Peking. Gekostet hat das um die 550€. An sich kann ich mich über Air China nicht beschweren. OK das Essen war am unteren Ende der Flugzeugessenskala und die Innenausstattung war etwas runter geranzt aber sonst war es OK.
Einziger Nachteil 5kg Handgepäck.
Jetzt suche ich Flüge für nächsten Frühling. Es gibt ja wirklich viele chinesische Airlines. Ich würde das ganz gerne wieder mit Japan verbinden.
Wurde bei dir denn das Handgepäck gewogen? Ich hatte da bisher noch nie Probleme…
Nein wurde nicht gewogen. Nur beim Aufgabegepäck waren die sehr genau. Hatte so viele Bücher in Japan gekauft dass ich 2x 23 kg und fast 12 kg Handgepäck hatte. Bisher wurde das Handgepäck nur bei billigen Airlines gewogen.