Eines der Highlights auf dieser Route: Ein Kloster in Langmusi. Bilder: O. Zwahlen

Eines der Highlights auf dieser Reiseroute durch China: Ein Kloster in Langmusi. Bilder: O. Zwahlen

Interessierst du dich für Tibet und liebst atemberaubende Berglandschaften? Dann könnte vielleicht diese Reiseroute von Xining nach Chengdu für dich das Richtige sein. Sie führt über die Ausläufer des Himalaja und erlaubt einen grandiosen Einblick in den offenen Teil Tibets.

Die meisten Fragen, die ich hier auf Sinograph erhalte, beziehen sich auf die Reiseroute. Das überrascht nicht: Erstens sind chinesische Sehenswürdigkeiten bei uns im Westen kaum bekannt. Zweitens zwingt die Geographe des Landes keine bestimmte Route auf. Deswegen werde ich hier ab sofort in loser Folge Routenbeschreibungen publizieren.

Die heutige Route führt dich in rund zwei Wochen von Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, nach Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan. Dieser Weg bietet sich für alle an, die gerne Berglandschaften mögen und sich für die tibetische Kultur interessieren, aber die Mühen scheuen, ein Permit für Tibet zu organisieren.

Ich habe die meisten Orte, die ich hier vorstelle, wiederholt besucht. Ein Mal im Jahre 2001 auf meiner ersten Chinareise und dann etwas mehr als zehn Jahre später erneut. Wie überall in China ist auch hier die Zeit nicht stehengeblieben. Einige der erwähnten Orte bewegen sich derzeit in Richtung Touristenzirkus – eine Entwicklung, die in China leider vielerorts zu sehen ist.

Tag 1: Xining, die Hauptstadt von Qinghai

Die Grosse Moschee ist eine der wenigen Sehenswürdigkeiten in Xining.

Die Grosse Moschee ist eine der wenigen Sehenswürdigkeiten in Xining.

Xining gehört nicht gerade zu den schönsten Orten des Landes. Aber hier befindet sich der Flughafen und ein wichtiger Bahnhof an der Tibet-Eisenbahn, was die entspannte Stadt zum natürlichen Ausgangspunkt dieser Reise macht.

Wenn du sowieso hier bist und etwas Zeit übrig hast, kannst du die Grosse Moschee Dongguan und die Reste der alten Stadtmauer besuchen. Interessant ist die ethnische Durchmischung der Stadt mit vielen Muslimen.

Abends lohnt es sich, auf dem Nachtmarkt nach aussergewöhnlichen Speisen zu suchen. Versuche die leckeren Lammspiesschen (Yangrouchuan). Hier findest ein paar weitere Gerichte, die du auf deiner Chinareise versuchen solltest.

Xining ist ein guter Ausgangspunkt, um einen Taxifahrer zu finden, der dich um den Qinghai-See fährt. Ich habe für diesen interessanten Ausflug zusätzliche drei Tage gebraucht und bin dabei ausversehen in einem Militärsperrgebiet gelandet. Über mein Erlebnis mit der chinesischen Polizei habe ich hier geschrieben.

Tag 2 – 4: Tongren, Zentrum der tibetischen Malerei

Eines der beiden Klöster von Tongren.

Eines der beiden Klöster von Tongren.

Die Strasse von Xining nach Tongren (Repkong) folgt einem Zufluss des Gelben Flusses. Die Strecke führt durch einige eindrückliche Landschaften. Deswegen empfehle ich, die Strecke tagsüber zurückzulegen und im Bus möglichst weit vorne zu sitzen.

Tongren hat zwei sehr ansehnliche tibetische Klöster. Das Rongwo Genchen Gompa (Longwu-Kloster) befindet sich direkt in dem überschaubaren Städtchen. Hier kannst du gemütlich durch die Anlage schlendern und den Mönchen zusehen.

Das Wutun-Kloster liegt etwas ausserhalb des Orts. Am besten erreichst du es mit dem Bus oder Taxi. Bei meiner Reise vor vier Jahren war der Besuch nur im Rahmen einer Tour erlaubt, allerdings war es möglich, sich anschliessend auf eigene Faust umzusehen.

Tongren ist für die Produktion von Thangka bekannt. Das sind die typischen tibetischen Rollenmalerien, die du bestimmt schon gesehen hast. Im Wutun-Kloster kannst/musst du den Mönchen beim Malen zusehen und kannst das eine oder andere Werk auch gleich kaufen.

Eine Tibeterin betätigt im Kloster von Tongren eine Gebetsmühle.

Eine Tibeterin betätigt im Kloster von Tongren eine Gebetsmühle.

Vorsicht: Die Kunstwerke sind sowohl für die hohe Qualität wie den saftigen Preis bekannt. Angeblich soll es möglich sein, hier Malkurse zu besuchen. Dafür solltest du aber auf alle Fälle Chinesisch sprechen können.

Am dritten Tag mietest du dir ein Auto mit Fahrer für etwa 300 Yuan und unternimmst einen ganztägigen Ausflug ins Naturschutzgebiet Kanbula. Hier findest du wild geformte Berglandschaften mit leuchtend blauen Seen, relativ unberührten tibetische Dörfern und farbigen Danxia-Bergen.

Alternativ kannst du einen Tag früher aufbrechen und den Umweg über Linxia mit seinen hunderten von Moscheen einschlagen. Besonders schön soll von dort ein Ausflug zu den uralten Buddha-Höhlen von Bingling Si sein. Das habe ich aber selber nicht gemacht.

Tag 5+6: Xiahe, die Zweigeteilte

Blick auf das Kloster von Xiahe.

Blick auf das Kloster von Xiahe.

Von Tongren nach Xiahe sind es über die direkte Strasse nur etwa 50 Kilometer. Das einzige Problem: Der öffentliche Bus fährt eine viel längere Route. Deswegen empfehle ich, in Tongren nach anderen Travellern ausschauzuhalten, die ebenfalls nach Xiahe wollen (die meisten tun das ohnehin) und mit dir ein Taxi teilen.

Xiahe (genauer: Labrang) ist ein zweigeteilter Ort: Da ist zum einen ein wenig ansehnlicher Stadtteil mit modernen Zweckbauten, zum anderen das weitläufige Labrang-Kloster. Auf dem 86 Hektar grossen Gelände sind fast 50 Tempelhallen untergebracht und um die 3000 tibetische Mönche studieren hier.

Das rund 300 Jahre alte Kloster gehört somit zu den grössten und wichtigsten tibetischen Klöstern ausserhalb der Autonomen Region Tibet und war lange eine wichtige Handelsdrehscheibe zwischen China, Tibet und der Seidenstrasse.

Für die Besichtigung des Klosters solltest du dir einen ganzen Tag Zeit nehmen. Am besten fängst du die Tour an, indem du dem drei Kilometer langen Pilgerweg folgst, der sich einmal um die Anlage windet und mit mehreren hundert Gebetsmühlen versehen ist.

Tibetischer Mönch.

Tibetischer Mönch.

Anschliessend kannst du das Kloster selbst besuchen. Leider sind viele Hallen abgeschlossen und andere nur im Rahmen einer Tour (auch auf Englisch) zu besichtigen. Da vergleichsweise wenig „Langnasen“ das Kloster besuchen, ist es aber gut möglich, dass dir ein Mönch hilft, andere Hallen zu besichtigen. Lächle einfach!

Am zweiten Tag solltest du die Stadt verlassen und auf den Hügeln rund um Xiahe wandern. Schon nach kurzer Zeit wirst du auf Nomaden stossen, die auf den sanften Hügeln ihre Jurten aufgestellt haben. Wir wurden bei unserem Besuch von einer Familie spontan zu Baozi eingeladen.

Wenn dir ein organisiertes Abenteuer lieber ist, kannst du auch eine Tour buchen für das Ganjia- oder das Sangke-Grasland. Die Touren erhalten allerdings gemischte Reaktionen: Die einen heben die grandiose Landschaft hervor, die anderen können mit dem Touristenzirkus und den wenig authentischen Jurten nichts anfangen.

Tag 7 – 8: Langmusi, der Ort der zwei Klöster

Zentrum des alten Dorfs.

Zentrum des alten Dorfs.

Die Fahrt von Xiahe nach Langmusi dauerte bei meiner ersten Reise noch zwei Tage. Heute lässt sich die Route in etwa vier Stunden zurücklegen. Achtung: Der direkte Bus fährt jeweils früh am Morgen los. Wenn du ihn verpasst, kannst du nach Hezuo fahren und dort umsteigen. Auch hier unbedingt vormittags abreisen.

Der kleine Bergort Langmusi gehört zu meinen persönlichen Lieblingsorten in China. Hier erkläre ich etwas ausführlicher wieso. In kurz: In Langmusi findest du neben zwei wunderschönen tibetischen Klöstern eine atemberaubende Bergwelt mit vielen Wandermöglichkeiten.

Achte auf den Bailongjiang (Fluss des Weissen Drachens), der mitten durch den Ort fliesst und die Grenze zwischen den Provinzen Sichuan und Gansu markiert. Die Grenze erklärt, wieso eine Hälfte des Dorfes touristisch deutlich stärker entwickelt ist.

Tag 9 – 10: Songpan, auf dem Pferd zu den Bergseen

Die Stadt Songpan verfügt noch über mehrere historische Stadttore. Foto: Matt / Flickr

Die Stadt Songpan verfügt noch über mehrere historische Stadttore. Foto: Matt / Flickr

Nimm gleich nach Sonnenaufgang den einzigen Bus nach Zoige (2,5 Stunden), wo du in einen anderen Bus nach Songpan (3 Stunden) umsteigst. Auf diese Weise solltest du etwa gegen Mittag in dem hübschen Dorf Songpan mit seiner frisch renovierten Altstadt ankommen – einem natürlichen Stopp auf dem Weg nach Jiuzhaigou.

Schau dir am Nachmittag die Altstadt von Songpan an mit ihren überdachten Holzbrücken und den hübschen Holzhäusern, die zumindest teilweise so alt sind, wie sie ausschauen. Der Ort ist klein und du hast in ein paar Stunden alles gesehen.

Songpan ist berühmt für seine mehrtägigen Campingtouren, bei denen du auf dem Rücken eines Pferdes hoch in die Berge vordringst. Manche Touren haben eine Länge von bis zu einer Woche. Die relativ wenigen Personen, die so einen Ausflug unternehmen, scheinen begeistert zu sein. Ich hab auf der ersten Reise nur einen Tagesausflug unternommen, würde aber gerne noch mehr erkunden.

Tag: 11 – 14: Die leuchtenden Seen von Jiuzhaigou

Salze geben den Seen ihre einzigartige Färbung.

Salze geben den Seen ihre einzigartige Färbung.

Von Songpan nach Jiuzhaigou brauchst du etwa 2,5 Stunden. Da der teure Eintritt nur für einen Tag gilt, lohnt es sich nicht, besonders früh aufzustehen. Nimm besser den Mittagsbus und such dir in der artifiziellen Ortschaft vor dem Parkeingang eine passende Bleibe.

Steh dafür am nächsten Morgen früh auf, damit du im Jiuzhaigou-Nationalpark den Massen von Besuchern wenigstens für eine oder zwei Stunden entgehen kannst. Die meisten fahren mit dem Bus gleich zum Schwanensee hoch. Wenn du früh los gehst und rasch läufst, kannst du aber der Flut von Touristen locker vorauseilen.

Bei meinem Besuch war es möglich, bei tibetischen Familien zu übernachten. Das ist streng genommen nicht erlaubt, da du für den nächsten Tag einen neuen Eintritt kaufen müsstest, zudem kannst du die Buskarten am folgenden Morgen nicht mehr benutzen. Aber die Ruhe am Abend und am Morgen entschädigt für den Fussmarsch.

Am vierten Tag empfehle ich einen Tagesausflug zum etwa drei Stunden entfernten Nationalpark Huanglong, der mit seinen weissen Kalksteinbecken etwas ähnlich aussieht wie das türkische Pamukkale. Für den vier Kilometer langen Rundweg brauchst du rund drei Stunden, so dass du am Nachmittag wieder mit dem Bus zurückfahren kannst.

Die farbenfrohen Seen von Jiuzhaigou sind ein Besuchermagnet.

Die farbenfrohen Seen von Jiuzhaigou sind ein Besuchermagnet.

Eine kleine Warnung an alle, die beim Reisen aufs Geld achten: Jiuzhaigou und Huanglong sind extrem überteuert. Das beginnt bei einem unverschämten Eintrittspreis von über 300 Yuan (50 Euro) und endet bei Wasserflaschen für zehn Yuan noch lange nicht. Die Hotels und Taxis langen ebenfalls heftig zu und überschreiten dabei häufig die Schmerzgrenze. Nimm am besten alles selber mit in die beiden Parks.

Aber obwohl Jiuzhaigou bei meinem Besuch ähnlich voll wie die Pekinger U-Bahn zu Stosszeiten war und mich die Abzocke genervt hat: Die bunten Bergseen sind einmalig und trotz allem noch immer absolut sehenswert. Hier findest du mehr Bilder und weitere Details zu meinen Erfahrungen in Jiuzhaigou.

Tag 15: Fahrt nach Chengdu

Die Fahrt von Jiuzhaigou nach Chengdu dauert zwischen zehn und zwölf Stunden und führt hauptsächlich über kurvige Bergstrassen. Auf der Route gibt es ausser ein paar wenigen Ruinen vom grossen Wenchuan-Erdbeben 2008 nur wenig zu sehen, so dass du dir überlegen kannst, ob du nicht lieber für rund 100 Euro einen Flug buchst.

Wenn du wieder Richtung Norden willst, kannst du Chengdu auch ganz auslassen und in neun bis zehn Stunden nach Guangyuan fahren, wo es einen Bahnhof gibt. Falls du weiter Richtung Westsichuan willst, nimmst du einen Bus nach Danba.

Praktische Tipps

  • Dauer: Ich habe die Strecke in 14 Tagen zurückgelegt. Das ist gut möglich, da viele der Ziele in einem Abstand von zwei Stunden bis zu einem halben Tag liegen. Aber wenn du mehr Zeit hast, lohnt es sich, die Gegend etwas ausführlicher zu erkunden und die Orte länger zu besuchen.
  • Reisezeit: Am besten im Sommer. Die Route führt über die Ausläufer des Himalaja und erreicht Höhen von rund 4000 Metern über Meer. Langmusi ist selbst im Hochsommer eher kühl. Der Strassenzustand ist zwar insgesamt sehr gut, so dass die Orte ganzjährig befahrbar sein müssten. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Gegend im Winter Spass macht.
  • Anreise: Xining wie auch Chengdu verfügen sowohl über einen Flughafen wie auch über einen Bahnhof, von wo aus du andere Teile des Landes erreichen kannst. Falls du eine Weiterfahrt im Zug erwägst, lese unbedingt meine Tipps zur Reservation von Bahnfahrkarten in China, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
  • Herausforderungslevel: (6/10) Die Route gehört zwar nicht zu den grossen touristischen Trampelpfaden, wird aber trotzdem regelmässig bereist. Entsprechend gibt es an allen Orten eine entsprechende Infrastruktur, die auch für Ausländer zugänglich ist. Siehe hierzu auch meine Tipps für die Hotelsuche in China. Alle Ziele sind mit Bussen verbunden, die mindestens einmal täglich (meist früh morgens) verkehren.
  • Attraktivität der Route: (8/10) Für mich gehört diese Route auf Grund ihrer Vielfältigkeit zu einer den schönsten, die China zu bieten hat. Sie ist abenteuerlich, kulturell interessant und landschaftlich abwechslungsreich. Nur der Strand fehlt.

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26 Kommentare

  1. Jiuzhaigou muss wirklich ein Besuchermagnet sein, meine chinesischen Freunde erzählten alle begeistert davon und zeigten Fotos ähnlich Deinen, wahnsinnig viele Menschen. Ob ich mir das antun will? …

    Sonst klingt das nach einer schönen Route, toll!

    1. Hi Barbara,
      die Leute sind im Park ungleichmässig verteilt. Bei den bekannten Seen hat es sehr viel mehr Leute als bei den weniger bekannten. Meistens sind es irgendwelche Fabeln oder Wortspiele, die wir Ausländer eh meinst nicht kennen. Deswegen sind für uns alle Seen gleich interessant, aber einige haben weniger Besucher… 🙂
      Trotzdem: Die Seen und die Berglandschaft sind unglaublich schön. Da kann man schon einmal einen Tag lang auf die Zähne beissen und sich das anschauen.
      Gruss,
      Oli

  2. Touristen-Zirkus:

    Wir sind die Strecke Xining – Chengdu mit dem Mietwagen gefahren. Vorteil mit dem Mietwagen, man kann überall stoppen, die Landschaft geniessen, Photos machen. Besuch der Klosteranlagen, wie Labrang, Langmusi etc. ist prima möglich, Parkplätze sind immer vorhanden. Die neue Autobahn Richtung Langmusi hat kaum Verkehr. Die Hotels auf dieser Strecke sind rar, diejenigen die Touristen willkommen heissen. Die Strecke von Jiushaigou nach Chengdu hat uns aber auch gefallen. In den Dörfern stoppten wir für Photos, rund um das einfache alltägliche Leben in der Region mit vielen Landwirtschaftsprodukten.

    Die Vorfreude auf Jiuzhaigou und Huanglong war gross, wenn man vorher ein paar Photos gesehen hat. Die totale „chinesische“ Massenabfertigung dann die Realität. Wie hier geschrieben, verwandeln sich die schönen Natur-/Sehenswürdigkeiten/Nationalparks in China leider wie hier geschrieben zu Touristen-Zirkus. Da ist die eine Seite: die grossen Touristenanstürme der einheimischen Touristen mit meisten entwicklungsbedürftigen Benimm- und Anstandsmanieren, die Gier nach möglichst viel Profit ohne Scheu vor Abzockerei und die chinesische Tradition der Massenabfertigung. Parkieren auf dem grossen Parkplatz, eingepfercht werden in einen Bus mit Abgaswerten jenseits aller Normen, vollgestopft mit lautem Chinesen-Geschrei, selfie-süchtigen Touristen, die das obligate Programm bei den Stopps – nämlich posieren für die unzähligen Social-Media-Photos – immer mit Selfie-Stab am iphone…. In der kälteren Jahreszeit hat sich die Mitnahme eines Schlafsacks bewährt, denn wer heizt da schon ein Zimmer für Touristen! Die kommen eh nur einmal! Eine Frechheit, was die Hotels da anbieten!

    Auf der anderen Seite sind die wunderschönen Landschaften, Naturschönheiten die es zu bewundern gibt. Das eine ausschalten, das andere geniessen und dabei bekommt man gleich sehr gut mit, wie es eben wirklich in einem Land läuft.

    Wir haben sehr viele solcher Parks in China besucht und obschon der Hauptgrund, nämlich den schönen Park, die Natur, die Sehenswürdigkeit zu sehen überwiegt, ist der Besuch mit der Abfertigung ein echter Graus! In vielen Parks ist kaum Information in englischer Sprache verfügbar. Studentenrabatte trotz internationalem Ausweis nur für China, ausländische werden diskriminiert (mit Ausnahme von ein paar wenigen Orten). Aber auch solche Erlebnisse sind Reiserfahrungen!

    1. Hallo Nadia,

      mich störte die Massenabfertigung auch. Auf der anderen Seite muss man sich fragen, wie man es besser machen könnte. Quoten und Zugangsbeschränkungen sind doof und die Chinesen sollten meiner Meinung nach schon die Chance haben, ihr eigenes Land kennenzulernen.

      Die Unterkünfte rund um Jiuzhaigou sind eigentlich nicht so schlecht, finde ich. Das lokale Zimmer im Parkgebiet war insgesamt recht ordentlich und auch das Hotel vor den Toren des Parks in Ordnung – wenn auch etwas überteuert. Wenigstens war es kein Problem, ein Hotel zu finden.

      Das mit der Heizung ist in ganz China ein Problem, da die Regierung bestimmt, wann und wo geheizt wird und wann und wo nicht. Und die schaut einfach auf den Kalender und nicht auf den Thermometer. Wo es kalt war, hatte ich aber eigentlich immer dicke Decken und musste kaum frieren.

      Gruss,
      Oli

      1. Hallo Oliver,
        danke für diese Information. Wir wussten nicht, dass die Regierung die Sache mit der Heizung bestimmt. Wir haben mehrmals in Hotels extrem gefroren! Als guter Tip für alle, die während kälteren Jahreszeiten reisen = unbedingt einen guten, warmen Schlafsack mitnehmen.
        Gruss Nadia

  3. Hallo Oliver,
    vielen Dank für das Zusammenstellen dieser interessanten Reiseroute.
    Da ich plane aus dem Süden Chinas in den Norden zu reisen und unnötiges Hin- und herfliegen vermeiden möchte überlege ich deine Reiseroute genau umgekehrt zu nehmen. Ich nehme an die Busse, die du beschrieben hast fahren in beide Richtungen oder? Sind die Verbindungen denn regelmäßig oder kann ich den Bus mit dem du frühmorgens in die eine Richtung gefahren bist erst am späten Nachmittag wieder zurück nehmen?

    Viele Grüße,
    Luca

    1. Hallo Luca,
      die Reise kannst du natürlich in beide Richtungen unternehmen. Wann genau die Busse fahren weiss ich aber leider nicht. Aber die Verbindungen werden bestimmt nicht schlechter sein und wenn ich mich richtig erinnere, gibt es auf den meisten Strecken mehrere Verbindungen pro Tag. Ich würde einfach gerade bei der Ankunft fragen, wann der Bus weiterfährt und eventuell zur Sicherheit gleich das Ticket kaufen.
      Gruss,
      Oli

  4. Ich plane einen 6-monatigen Aufenthalt in China (Studienbedingt, ich werde also ein Studentenvisum haben) und möchte einige von den Orten besuchen die hier auf dem Blog beschrieben sind.
    Mir stellt sich dir Frage: Muss man nicht theoretisch in jedem Ort in dem man nächtigt zur Polizei gehen und sich anmelden?
    Wenn man in kleinen Orten übernachtet, gibt es da eine Polizei, die das macht? Das letzte Mal als ich in China war habe ich das in Wuhan gemacht, weil ich dort für 3 Monate geblieben bin. Es hat eine Woche gedauert, bis ich da mal die richtige Person getroffen ahbe und dann noch 2 Studenen bis ich endlich den Stempel hatte. Aber in allen anderen Städten, die ich besucht habe (Wohl die, in denen öfters mal Europäer unterwegs sind, Shanghai, Peking, Yangshou, aber auch kleinere Städte in Hubei und den Drei-Schluchten-Staudamm), habe ich das dann einfach nicht gemacht (in Peking und Shanghai hat das auf jeden Fall das Hotel gemacht). Mir hat nie jemand gesagt, dass ich nciht korrekt angemeldet bin.
    Ich frage mich, ob in Regionen wo viele Tibeter leben prinzipiell mehr darauf geachtet wird, dass nicht jeder einfach hingeht wo es ihm gefällt, bei locals übernachtet, oder sogar einfach ein Zelt irgendwo aufbaut? Oder kann man auch relativ ohne Risiko sich nicht anmelden?
    Also mit anderen Worten, klassisches Backpacking mit Rucksack, Zelt und Wanderschuehen auf Entdeckungsreise, wie viel Freiheit geht?

    Liebe Grüße

    1. Hallo Lieve,

      wenn du in einem Hotel übernachstest, ist es die Pflicht des Hoteliers, dich anzumelden. Deswegen ist das Problem ein ganz anderes: vor allem auf dem Land, wo all Schaltjahr einmal ein Ausländer vorbeikommt, wissen viele Hotels nicht, wie das geht und verweigern dir die Übernachtung mit dem Verweis, dass die keine Lizens haben. (Nach meinen Recherchen braucht es diese Lizens allerdings seit einigen Jahren nicht mehr…)

      Anders sieht es aus, wenn du privat irgendwo unterkommst. Da musst du bzw. dein Gastgeber dich anmelden. In den Grossstädten fällt nicht auf, wenn du dich irgendwo reinschleichst. In kleineren Orten kann es schon vorkommen, dass dich ein Polizeikommando aus dem Bett holt.

      Aus meiner Erfahrung ist das relativ unproblemtisch. Manchmal fordern sie dich auf, ein teureres Hotel zu buchen. Manchmal kannst du die Nacht bleiben, wenn du versprichst, am nächsten Morgen abzureisen. In Peking beträgt die Geldstrafe für eine Versäumte Anmeldung 500 Yuan. Das ist also auch etwas, das du riskieren kannst.

      Bei Leuten, die im Zelt übernachten, habe ich noch nie von Problemen gehört.

      Gruss,
      Oli

  5. Hi Oli,
    wir würden gerne im August/September nach Chengdu und Umgebung reisen. Laut unserer Recherchen regnet es da seeeehr oft?! Wie hast du das erlebt?
    Und wann ist dort die innertouristische Hoch-Zeit?
    Wir würden gerne 3500m Höhe nicht (oft) überschreiten. – Dann besser gen Norden Richtung Xining oder gen Süden Richtung Kunming?
    Ich würde mich freuen von dir zu hören!
    Herzlichen Dank für deine informative Seite!

    1. Hi Mel,

      ich war nur zwei Mal in Chengdu. Daher sind meine persönlichen Erfahrungen wohl weniger aussagekräftig als Klimatabellen. Aber die Provinz Sichuan ist generell eher regnerisch. Das Problem am Regen dort: Es ist eher ein lange anhaltender Regen mit vielen dunklen Wolken und jede Menge Nebel.

      Wenn du nicht in die Höhe möchtest, würde ich dir eher eine andere Region empfehlen. Kunming liegt ja auch auf etwa 2000 Meter und Xining auch so um den Dreh. Der Qinghai-See ist etwa auf 3000 und Langmusi sogar etwa 3500. Darf ich dich fragen, wieso du nicht in die Höhe möchtest?

      Gruss,
      Oli

  6. Hi,

    als was an China ganz gewaltig nervt sind die Reisebeschränkungen und das Theater mit dem Visum. Air China bietet ja echt ziemlich günstige Flüge an zb. mit Umsteigen in Chengdu. Man kann 72 Stunden in der Provinz Chengdu, Sichuan verbringen nur scheint es da ja außer Jiuzhaigou nix zu sehen zu geben. Ein Traum von mir wäre Nepal und Tibet. Leider kann man Tibet nur in einer organisierten Reise besuchen. Ich bin noch auf der Suche nach einem Reiseziel für nächsten März.

    1. Das Theater mit dem Visum nervt mich auch. Wobei man gerechterweise sagen muss, dass es für Chinesen, die nach Europa wollen, noch ein ganzen Stückchen schlimmer ist.

      Ich finde, dass du der Provinz Sichuan unrecht tust, wenn du sagst, dass es ausser Jiuzhaigou nichts zu sehen gibt. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Wanderung auf dem Berg Emei? Ist ziemlich schön, wenn auch etwas überfüllt. Oder was hältst du vom weltgrössten Buddha in Leshan. Ich fand den ziemlich eindrücklich.

      Und dann kannst du natürlich auch noch die ganzen Gebiete im Westen besuchen, die hauptsächlich von Tibetern besiedelt werden und auch ziemlich eindrücklich sind. Bei mir steht zum Beispiel die Region rund um Kanding schon lange auf der To-Do-Liste.

      Allerdings werden dir die 72 Stunden nicht reichen, um irgendetwas von all dem zu sehen.

  7. Hi,

    vielen Dank für deine Vorschläge. 🙂 Darüber werde ich mich genau informieren. Man kann ja sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückflug 72 Stunden bleiben wenn ich das richtig verstanden habe. Ich vermute aber dass es besser wäre ein Visum zu beantragen und nicht so viel Zeit durch das Pendeln zwischen Chengdu und den interessanten Orten zu verlieren. Das lässt sich dann ja gut mit Nepal kombinieren.

    1. Ja, du kannst in beide Richtungen einen Zwischenstopp von 72 Stunden einlegen – wobei ich dann eher empfehlen würde, zwei unterschiedliche Städte zu besuchen. Oder dann eben etwas länger an einem Ort bleiben, denn in der kurzen Zeit kommst du ja nicht weit.

      Nebenbei: Bist du sicher, dass du Chengdu überhaupt verlassen darfst? Ich hab die Regel so in Erinnerung, dass man bei den 72-Stunden-Visa nur in der Stadt bleiben darf und die 144-Visa für eine grössere Region über mehrere Provinzen gelten.

      Gruss,
      Oli

  8. Das kommt wohl sehr auf die Stadt an. Hatte etwas von der Provinz Chengdu gelesen. Und ich zitiere hier eine andere Seite: Für Ankömmlinge in Guangzhou besteht die Option, die Provinz Guangdong zu besuchen. Bei einem Kurzaufenthalt in Qingdao ist das Reisen innerhalb der Provinz Shandong gestattet.
    Gibt also viele Sonderregelungen in China.

    Wobei ich wohl doch etwas anders plane. Ich denke ich werde im Februar März 3 Wochen „nur“ Nepal machen und dann im April/Mai China und Japan. Die Region rund um Tibet ist im April bzw. Mai wohl auch angenehmer zu bereisen und zeitlich würde dass in 3 Wochen sonst sehr knapp. Es bliebt nur die Frage wie es mit einem echten Visum aussieht wenn ich China mit Japan kombinieren. Die zwei Länder mögen sich ja nicht besonders. 2 Wochen China und 2 Wochen Japan würden sich ja sonst anbieten.

    1. Ein japanischer Stempel im Pass ist kein Problem. Es gibt ja viele, die das kombinieren. Auch Indien hat in diesem Frühling keine Fragen aufgeworfen. Ich denke, unter den gängigeren Reisezielen ist eigentlich nur ein türkischer Stempel problematisch.

  9. Hi,

    schöne Grüße aus Xiahe. Bis jetzt gefällt mir China ganz gut. Die Leute verstehen zwar kaum Englisch sind aber sehr hilfsbereit. Das Gedränge und Geschreie an Attraktionen ist aber nervig. Genau wie das in der Gegend rotzen. Das Internet ist hier oben jedoch zum Vergessen. Im Labrang Kloster wurde ich zwei Mal bereits nach 5 Minuten aufgefordert zu gehen. Ich konnte mir nicht Mal in Ruhe alles ansehen. Insgesamt kam ich mir nicht willkommen vor

    1. Hi Pasquale,

      es ist gut möglich, dass du auch nicht besonders willkommen warst. Zum einen sind die ethnischen Spannungen und die Unterdrückung der Minderheiten unter Xi wieder stärker geworden. Das heisst, die Wahrscheinlichkeit, dass gerade für Tibeter (vermeintliche) Kontakte zu Ausländern ein Problem werden können, ist wieder gestiegen. Zum anderen sind die Tempel für die Einheimischen noch immer spiritualle oder heilige Orte, die von den Chinesen mit wenig Feingefühl touristisch ausgeschlachtet werden. Da kann ich nachvollziehen, dass sie irgendwann nicht mehr jeden begeistert empfangen. Bei meinem ersten Besuch vor bald 20 Jahren empfand ich die Leute noch als sehr herzlich. Das zweite Mal, war ich zu kurz dort.

      Gruss,
      Oli

      1. Hi,

        ich habe größten Respekt vor den religiösen Orten egal welcher Kultur. In Langmusi waren die zb sehr sehr nett und auch in Tongren würde ich angelächelt. Nur in dem Wutun Kloster war fast alles abgeschlossen und gemalt würde da auch nicht. So schroff wie im Labrang Kloster wurde ich nur in Jerusalem abgewiesen als ich in eine Moslem only Gasse abbiegen wollte. Ich habe mittlerweile auch Essen gefunden dass mich nicht vor Schärfe umbringt aber ein besonderes Highlight ist es nicht. Bin bisher echt hin und her gerissen. Es gibt hier tolle Sehenswürdigkeiten wie den Kanbula Park aber auch viele negative Seiten. Selbst Geld abheben ist kompliziert. Liegt vielleicht am Konflikt mit den USA?

        1. Geld abheben war auf dem Land schon immer eine Herausforderung. Das liegt aber weniger an Konflikten als vielmehr daran, dass China nicht so wirklich auf ausländische Besucher eingestellt ist. Am besten ist, wenn du in den grösseren Städten genug abhebst. Wie funktioniert es eigentlich dort oben mit der Akzeptanz von Bargeld? Hattest du da schon Probleme?

  10. Noch was: Das Essen ist für mich bisher ein Lowlight. Entweder höllisch scharf oder fast geschmacklos wenn man nicht scharf bestellt. Hast du da vielleicht einen Insider Tipp?
    Ich weiss man soll nicht vergleichen aber Thailand und Japan sind da um Welten besser.
    Heizung ist hier auch ein Problem. Habe mich auch gleich erkältet.

    1. Tibetisches Essen ist generell nicht so der Brüller, finde ich. Mein Tipp wäre, den Koch einfach machen zu lassen. Je mehr du ihn bittest, nach deinen Wünschen zu kochen, desto mehr wird er das Gericht an die Wand fahren. Ansonsten: Oreo-Kekse gibt es überall… 😉

  11. Hi Oli,
    weiss nicht ob mein vorheriger Post angekommen ist. Bis jetzt muss ich sagen ist die Route die absolute Enttäuschung. Scheint alles falsch zu laufen. Songpan an sich hat nix zu bieten außer einer gefakten Altstadt. Huanglong Park war schön. Xiahe eine riesen Baustelle und unfreundliche Mönche. Langmusi war schön aber keine Heizung bei Minusgraden. Tongren an sich Potthässlich. Im Wutung Kloster absolut nix los und die meisten Hallen abgeschlossen. Nix mit Kunst oder so. Ich hoffe das wird noch besser sonst ist es ein absoluter Reinfall. Zum Glück habe ich schon 1.5 Wochen rum. Achja und das Essen schrecklich scharf. Freue mich schon auf McDonald’s oder ein japanisches Restaurant. Echt ärgerlich:(

    1. Ja, alles angekommen. Ich war ein paar Tage in Bayern abseits vom Internet… 🙂

      1. PS war nacg Langmusi und der Erkältung in der Höhe echt mies drauf. Jetzt geht es wieder besser. Ne absolute Enttäuschung war es jetzt nicht aber trotzdem glaube ich bevorzuge ich andere Länder in Asien.

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