Taxi

Eines der vielen Taxi in der chinesischen Hauptstadt Peking. Fotos: O. Zwahlen

Wenn du spät abends unterwegs bist oder einen abgelegenen Ort ansteuern willst, hast du häufig keine andere Wahl als ein Taxi zu nehmen. Das klingt eigentlich ganz einfach, ist aber ohne Sprachkenntnisse eine Herausforderung. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund ums Taxifahren in China.

Vor einiger Zeit habe ich in meiner losen Serie über die Verkehrsmittel in China einen Guide über das Bahnfahren geschrieben und Tipps gegeben, wie du an Fahrkahrten kommst. Heute geht es um das vermutlich zweitwichtigsten Verkehrsmittel für die meisten Chinareisenden: Das Taxi.

Rund ums Taxifahren in China will ich in diesem Artikel die wichtigsten Fragen beantworten. Sollte deine nicht darunter sein, kannst du sie gerne in den Kommentaren stellen. Ich werde mich bemühen, sie so schnell wie möglich zu beantworten und allenfalls in den Text einzubauen.

1. Was kostet eine Taxifahrt in China?

Der Fahrtpreis hängt von drei Faktoren ab: Der Heimatstadt des Taxis, der zurückgelegten Distanz und der Tageszeit. Am teuersten sind Taxifahrten in Shenzhen und Zhuhai, am günstigsten in den kleineren Städten von Westchina.

Peking liegt im Mittelfeld. Dort bezahlst du für die ersten drei Kilometer einen Preis von 13 Yuan und danach jeweils 2,4 Yuan pro Kilometer. Bei langen Distanzen erhöht sich der Kilometerpreis, ebenso bei Nachtfahren nach 23 Uhr.

Hinzukommen unter Umständen Mautgebühren – zum Beispiel auf dem Weg zum Flughafen. Alle Taxis in einer Stadt haben den gleichen Preis, der in der Regel auf einem Kleber an der hinteren rechten Tür zu finden ist. Vermeide unbedingt Fixpreise.

2. Wie zuverlässig sind Taxis?

Die Meinungen hierzu gehen auseinander. In Peking und anderen Grossstädten hatte ich nie Probleme. Die Taxifahrer nahmen in der Regel den direkten Weg und stellen von sich aus brav den Taxometer ein.

In kleineren Orten ist das nicht immer so und Fahrer behaupten auch mal, dass das Taxometer kaputt sei. Steig am besten aus und nimm das nächste oder beharr auf dem Kilometerpreis (der Kilometerzähler am Tacho funktioniert), der an der hinteren Scheibe auf einem Aufkleber aufgedruckt ist.

Viele Chinesen sagen, dass es weniger Probleme mit Taxis gibt, die man auf der Strasse anhält, als solche, die schon irgendwo stehen. So generell würde ich das nicht unterschreiben. Du solltest aber bei Fahrern acht geben, die dich von sich aus ansprechen.

3. Wie finde ich ein Taxi?

Die meisten Taxis fahren leer rum und du kannst sie einfach am Strassenrand anhalten. Fahren leere Taxis einfach an dir vorbei, ist vielleicht schichtwechsel oder du befindest dich im Halteverbot. Am besten gehst du ein paar Meter und stoppst dir dort ein Fahrzeug. Seitenstrassen funktionieren häufig besser als Hauptstrassen.

Achte darauf, ob vor dir andere Leute stehen, die ebenfalls ein Taxi wollen. In dem Fall läufst du am besten ein paar Meter in Fahrtrichtung bis du vor diesen Personen stehst. Dann hält das Taxi für dich. Mach dir keine Sorgen, dass das unsozial ist: Chinesen tun das auch.

4. Kann ich Taxis bestellen?

Uber ist in China nicht sehr verbreitet. Viele Chinesen verwenden eine App namens Didi Taxi oder Didi Dache. Sie ist recht einfach zu verwenden. Wenn du eine Mitfahrgelegenheit brauchst, startest du die App und sprichst dein Ziel ins Mikrofon. Nach wenigen Sekunden bestätigt ein Fahrer den Auftrag und holt dich am per GPS übermittelten Ort ab. Für die App brauchst du allerdings Chinesisch-Kenntnisse oder jemand, der dir das Ziel einspricht.

Ein etwas in die Tage gekommenes Modell in Westchina.

Ein etwas in die Tage gekommenes Modell in Westchina.

5. Welche Alternativen gibts zum Taxi?

In immer mehr chinesischen Städten entstehen U-Bahnen. Diese sind – im Gegensatz zu den Taxis – vollkommen idiotensicher, super günstig und je nach Verkehrsaufkommen auch deutlich schneller als Taxis.

Ein guter Trick: Fahr mit dem Taxi einfach zu einer passenden U-Bahnstation. Alternativ kannst du dich auch an den chinesischen Nahverkehrsbussen versuchen. Aber glaub mir: Du wirst dich ziemlich sicher verfahren.

6. Können Taxifahrer Englisch?

Nein. In sechs Jahren in Peking, von denen ich immerhin drei Jahre täglich mit dem Taxi zur Arbeit gefahren bin, traf ich lediglich zwei Fahrer, die elementare Englischkenntnisse haben.

Lass dir daher am besten von jemandem im Hotel die Zieladresse aufschreiben und nimm die Visitenkarte des Hotels mit, damit du wieder nach hause findest. Karten und Stadtpläne helfen wenig – viele Fahrer haben mir diese bedenklicherweise mit dem Hinweis auf eine Sehschwäche zurückgegeben.

7. Gibt es auch nicht lizenzierte Taxis?

Während der Stosszeit fahren in den grösseren Städten regelmässig auch nicht lizenzierte Taxis rum. Du erkennst sie in der Regel am roten Licht hinter der Windschutzscheibe. Wenn du nichts Offizielles findest und in Eile bist, kannst du mit den „Schwarzen Taxis“ fahren. Du musst dich aber drauf gefasst machen, dass du einen viel höheren Preis bezahlst.

8. Was tun, wenn du was im Auto vergisst?

Ein Handy oder ein Hausschlüssel rutsch schnell aus der Hosentasche. Glück hast du, wenn dir das in einem Taxi passiert. Denn mit der auf der Quittung aufgedruckten Identifikationsnummer kannst du über die Taxizentrale mit dem Fahrer in Kontakt treten.

Die Fahrer sind gerne bereit, dir dein Handy vorbeizubringen. Manchmal kostenlos, wenn sie grad in der Nähe sind. Meistens musst du aber für ihre Extrafahrt bezahlen, was ich vollkommen in Ordnung finde. Nimm die Quittung also zur Sicherheit immer mit.

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2 Kommentare

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    1. Liebes Hotel Zur Alten Oder in Frankfurt an der Oder,

      ich finde es befremdend wie ihr euer Werbebudget verbraucht. In den letzten Monaten musste ich etwa 100 Spam-Kommentare von Eurem Hotel hier bei mir im Chinablog löschen. Dabei sollte es euch doch eigentlich klar sein, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass sich Leser eines Chinablogs für euer Etablissement interessieren.

      Aber vielleicht habt ihr ja auch einfach einen Spammer beauftragt, der automatisiert für Euch wahllos Kommentare hinterlässt. Dabei sollte euch doch klar sein, dass dieses Verhalten höchst problematisch ist. Denn wenn tatsäch jemand einen solchen Kommentar freistellt und – wie ich – euer schräges Marketing kritisiert, dann führt das doch am Ende nur dazu, dass alle Leute, die nach „Hotel an der Alten Oder in Frankfurt an der Oder“ googeln, einen schlechten Eindruck erhalten.

      Dabei hättet ihr vermutlich für das gleiche Budget auch eine ehrliche Werbung bei einem Deutschland-Blogger buchen können, die euch am Ende sogar Besucher gebracht hätte. Ich kann euch gegen ein kleines Honar gerne helfen, ein Marketingkonzept auf die Beine zu stellen, dass euch nicht schadet.

      Ach und noch etwas: Wenn sich jemand extra die Mühe macht und euch per Mail auf die Spams aufmerksam macht, dann wäre es wohl angebracht, sich zu entschuldigen oder wenigstens mit dem Vollmüllen der Kommentare aufzuhören. Wäre ich ein böserer Mensch, würde ich euch nämlich deswegen abmahnen. Aber vielleicht hole ich das noch nach, wenn ich mal wieder einen schlechten Tag habe.

      Liebe Grüsse,
      Oliver

      Siehe zum Thema auch: http://spam.tamagothi.de/2015/12/24/seo-spamsau-hotels-in-frankfurtoder/

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